Portrait Ingo Metzmacher

Messiaen, Schostakowitsch

20 Uhr Philharmonie Berlin Leider verpasst

In diesem ungewöhnlichen Programm sind unsere Soprane und Bässe einmal quasi solistisch zu erleben: Zunächst erklingen Olivier Messiaens »Trois petites liturgies de la présence divine«, ein dreiviertelstündiges, ungemein expressives, ja ekstatisches Werk, das bei seiner Uraufführung 1945 in Paris und auch bei der deutschen Erstaufführung 1950 unter Günter Wand unterschiedliche Publikumsreaktionen hervorrief. Es ist ein Geflecht aus einfachen Melodien und komplizierten Begleitgeweben, die auf Messiaens Faszination für Vogelgesänge zurückgehen – in außergewöhnliche Klänge gesetzt mit Frauenchor, den elektronischen Ondes Martenot, Vibraphon, Klavier, Schlagwerk und Orchester. Nach der Pause folgt die 13. Sinfonie von Dmitri Schostakowitsch. Mit ihr schuf der Komponist 1962 eine ganz neue Form: Er vertonte fünf für sich stehende Gedichte Jewgeni Jewtuschenkos und band sie musikalisch zu einem geschlossenen Zyklus zusammen. Gesungen werden sie von einem Bassisten und einem nur aus Bässen bestehenden Männerchor, der rezitativisch und stets einstimmig singt. Das Orchester dagegen ist sehr groß besetzt. Vom erschütternden ersten Satz an, der den Antisemitismus anprangert, zeichnet die Sinfonie ein düsteres, aber immer wieder von Hoffnung aufgehelltes Bild der sowjetischen Gesellschaft. »Gravierende Fehler im Ideengehalt« warf die offizielle Presse Schostakowitsch denn auch vor und zwang ihn vorübergehend zu Textänderungen. Dank ihrer allgemeingültigen Aussagen und ihrer künstlerischen Kraft gilt »Babi Jar« heute als eine der bedeutendsten Sinfonien des 20. Jahrhunderts.

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  • Sa 2. Feb

    Philharmonie Berlin
    20 Uhr

    • Dieses Konzert wird vom rbb Kulturradio mitgeschnitten.

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Programmdetails

Programm

Olivier Messiaen

»Trois petites Liturgies de la Présence divine«
für Klavier, Ondes martenot, Frauenchor und Orchester

Dmitri Schostakowitsch

Sinfonie Nr. 13 b-Moll op. 113 »Babij Jar«
für Bass, Männerchor und Orchester

Location

Philharmonie Berlin

Die 1963 eröffnete Berliner Philharmonie ist eine der Ikonen der modernen Architektur. Mit dem Konzertsaal schuf der Architekt Hans Scharoun eine völlig neue Form: Die 2250 Sitzplätze sind in verschiedenen Blöcken, terrassiert wie ein Weinberg, rings um ein fünfseitiges Orchesterpodium angelegt. Unter dem Saal befindet sich das Foyer, in dessen Treppenlabyrinthen sich selbst Stammgäste immer wieder verirren. Aus der inneren Anlage erklärt sich auch die ungewöhnliche Silhouette des Gebäudes, dessen Außenhaut mit goldenen Aluplatten verkleidet ist. Auch akustisch gilt der Saal als einer der besten der Welt. Er ist Heimat der Berliner Philharmoniker, wird aber auch von den anderen Berliner Orchestern und Veranstaltern bespielt.

Philharmonie Berlin
Herbert-von-Karajan-Str. 1
10785 Berlin
Deutschland

Projekt

Chor & Orchester: was ist das eigentlich?

Seine Chor- und Orchesterkonzerte gestaltet der Rundfunkchor Berlin so unterschiedlich wie facettenreich. Regelmäßig ist er an der Seite internationaler Spitzenensembles zu erleben. Es besteht eine intensive Zusammenarbeit mit den Berliner Philharmonikern, dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin und dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin. Seine enorme Wandlungsfähigkeit stellt der Rundfunkchor Berlin mit den großen Klassikern der chorsinfonischen Literatur wie auch mit Uraufführungen zeitgenössischer Werke unter Beweis.

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